Julia Heckmann, Schwimmen > Radfahren > Laufen

Eins weiß ich. Ich möchte niemals gegen Jule in einer drei Disziplinen antreten müssen… Zumindest dann, wenn es um irgendwas geht … Julia ist wahrlich eine Powerfrau. Manch einer mag sie vielleicht auch gerne mit einem Duracell Häschen vergleichen, aber das ist keinesfalls negativ gemeint. Was sie anpackt, macht sie mit vollem Elan.

1. Was inspiriert dich?

Ich habe recht lange überlegt – komme aber zu dem Schluss:
Das kann ich eigentlich gar nicht verallgemeinernd sagen.
Denn manchmal weiß man „vorher“ gar nicht, ob und dass es „passiert“ und plötzlich ein Impuls ausgelöst wird, eine Idee entsteht etc.
Es kann etwas Altes, etwas Neues, etwas ganz Überraschendes, etwas Neukomponiertes sein.

Etwas, das ganz plötzlich und unvermittelt eine Reaktion hervorruft, Dynamik besitzt und eine Anschlusshandlung initiiert, einen Gedanken oder ein Gefühl hervorruft.
Oftmals „passiert“ Inspiration bei mir unterwegs – wenn ich mich z.B. in einer anderen Stadt umschaue – mich mit offenen Augen und Sinnen treiben lasse, Leute beobachte etc.
Sehen, Riechen, Schmecken, Hören, Fühlen…

Ich denke es sind vor allem Menschen und Orte.
Aber auch Geschichten, die ich höre oder lese. Somit inspiriert mich auch Kommunikation mit anderen.
Oder Musik hören. Mit Augen zu – oder beim Laufen.
Aber dann wirkt auch wiederum grundsätzlich ein langer Lauf oder eine Ausfahrt mit dem Rennrad (mit Augen auf) inspirierend.
Auch der Austausch mit mir selbst im Wettkampf kann so wirken. Auch wenn das seltsam klingen mag. Aber auch daraus ziehe ich Inspiration und Energie.

2. Was bedeutet für Dich Inspiration?

Inspiration ist für mich ein Impuls – und Reaktion.
Ein Zündfunke, ein Stubser – der nicht planbar oder voraussehbar ist, aber ggf. angeregt oder aktiviert werden kann.
Den ich erhalte oder eventuell auch selbst aussende oder initiiere.

Und das freut mich dann ggf. sogar fast noch mehr: Andere auf Ideen bringen, gemeinsam mit anderen im Austausch auf neue Gedanken stoßen etc.
Auch mal rumspinnen. Phantasieren. Ach ja, Phantasie ist auch ein wichtiger Begriff in diesem Zusammenhang!
Und Ausprobieren. Einfach mal machen.

Das womöglich Unmögliche kann man dann immer noch wegstreichen – aber erstmal hat Inspiration keine Grenzen, keinen Aggregatzustand, keine Lautstärke oder keine Materialität.
Inspiration ist für mich auf jeden Fall „sinnlich“, sinnvoll und kann sinnstiftend werden.

3. Welches Thema treibt dich besonders an?

Ich bin irgendwie recht vielseitig interessiert und begeisterungsfähig. Fluch und Segen gleichermaßen.
Von alter Kunst bis Technologie.
Von alten, sonor klingenden, nach Benzin duftenden Rennautos bis hin zu neuen, cleanen Konzepten rund um Mobilität von Morgen.
Von knisternder LP bis hin zur ideal produzierten Sound-Datei.
Mich begeistert Neues und Innovation – aber auch „Altes“ in neuer Form oder in (Re-)Kombination.

„Remix“ ist das Zauberwort hier – auseinandernehmen und neu zusammensetzen.
Lego-Steine mit Playmobil kombinieren und ohne Aufbauanleitung basteln.
Wie z.B. auch mal die gute alte Polaroid-Fotografie als Kontrast zu der heute leider oftmals im Privatbereich leider manchmal zu einer „Megapixel-Gigabyte-Sammelei“ verkommenen Digitalfotografie.

Aktuell befasse ich mich aber auch gerne mit Themen wie Bodyhacking bzw. Biohacking und allem drum herum – und den Möglichkeiten, Gefahren, Chancen, die in diesem weiten Themenbereich stecken.
Die Spanne zwischen dem, was man mit seinem Körper ohnehin schon zu leisten im Stande ist (Optimierung durch Ernährung, Training etc.) – und der technischen/technologischen Erweiterung der Fähigkeiten, Sinne etc. – teils utopisch oder dystopisch – aber manchmal auch ganz nah und lebensnah.
Und auf jeden Fall spannend.

Und natürlich mein Sport.

4. Welche Inhalte sollte man konsumieren, um in das Thema einzutauchen?

Welches der Themen nun genau? 😉
Grundsätzlich würde ich den Tipp geben…

  • Kinderbücher noch mal neu zu lesen
    ob „Frederick“, „Die kleine Hexe“, „Wir Kinder aus Bullerbü“, „Der kleine Wassermann“, „Die Perle“, „Ronja Räubertochter“ oder „Der kleine Prinz“, „Dr. Seuss“ und und und – überall steckt irgendetwas drin, das man neu entdecken kann…
    Ich bin so froh, dass meine Eltern mir Abends vorgelesen haben. Denn so hat sich sicher auch ein Teil meiner Kreativität mit entwickeln können.
    Liebe Eltern unter euch: nehmt euch die Zeit und lest vor!
    Und wer jemanden zum Vorlesen braucht: mache ich auch gerne 😉

 

  • Filmklassiker noch mal zu schauen & Filmmusik bewusst hören
    Ich liebe Filme wie „Citizen Kane“, „Vertigo“, „La Strada“, „City Lights“, „Modern Times“, „Das Fenster zum Hof“, „Le Mans“ „Metropolis“, „1984“… aber auch „neuere“ Klassiker wie Filme von Wes Anderson („Royal Tenenbaums“, „Grand Budapest Hotel“, „Moonrise Kingdom“) & Jim Jarmusch (u.a. „Coffee and Cigarettes“), „High Fidelity“, „Amores Perros“ und und und

“Vertigo” (Official Trailer)

„Coffee and Cigarettes” (Official Trailer)

Typisch Wes Anderson….

“The Man & Le Mans” Trailer

“Citizen Kane” Trailer

“High Fidelity” Trailer

“Amores Perros” Trailer

“Wizard of Oz” Trailer

Und auch ganz wichtig: die Filmmusik bewusst hören!

Das habe ich glaube ich von Papa geerbt – Musik bewusst hören oder wirken lassen, Konzeptalben verstehen (Pink Floyd – The Dark Side of the Moon, Animals, Alan Parsons Project – Tales of Mystery & Imagination, I Robot, Genesis – The Lamb Lies Down On Broadway, Emerson, Lake & Palmer – Pictures of an Exhibition etc.), Zusammenhänge entdecken etc.

Manchmal mag ich die Filmmusik sogar deutlich mehr als den Film bzw. sie bewegt mich mehr als der Film:

„Transformers“ (Steve Jablonsky)

„Tron“ (Daft Punk)

„Clash of theTitans“ (Ramin Djawadi)

„Smile“ – Charlie Chaplin

Weitere Film-Musik, die mich bewegt und somit auch erreicht, begleitet und inspiriert…

„Lost but won“ – aus „Rush“ (Hans Zimmer)

„Time“ – aus „Inception” (Hans Zimmer)

„Nightcall” – aus „Drive“ (Kavinsky)

…oh je, es fällt mir so schwer mich kurz zu halten 😉

Übrigens: inspiriert hat mich damals in der 7. Klasse ein Lehrer im Fach „English & Movies“… nachhaltig.

Er hat mich aufmerksam gemacht auf so etwas wie das Leitmotif in der Musik, die Kunst der Entwicklung von guten Scores etc.
John Williams, Max Steiner, Jerry Goldsmith, Elmer Bernstein, John Barry, Miklos Rozsa, Bernhard Herrmann, Maurice Jarre, Michael Kamen, Dimitri Tiomkin, Danny Elfman, Nino Rota, Morricone und Manchini und, und, und… hört mal rein und lasst euch überraschen, welche Filme sie durch ihre Scores besonders emotional mitgeprägt haben.

Was auch spannend ist – viele Videospiele (und ich spiele nicht), haben mittlerweile sehr gute Soundtracks.
Wie “Uncharted” (Nate’s Theme) – Henry Jackman

Oder auch „Assassin’s Creed“ etc.

…ach so – kurz halten… 😉

  • zu reisen
    auch wenn es nur eine noch unbekannte Stadt in Deutschland ist – oder eine längere Fahrt mit der S-Bahn… das Gute liegt oftmals doch so nah – da ist auch was dran.
    Mein Lieblings-Wohlfühl-Inspirations-Ort ist übrigens das Café der Fotografiska in Stockholm.
    http://fotografiska.eu/
    http://fotografiska.eu/mat-noje/

auch mal etwas zu träumen bzw. „Imagineering“ zu betreiben
Bestimmt kennt ihr die Kreativstrategie von Walt Disney?

…einfach mal ausprobieren.

Oder das besonders von ihm geprägte Imagineering?

Imagine + Engineering = Kreative Ideen in praktische Form bringen.

Übrigens ziemlich interessant, was er sich neben pinken Prinzessinnen und sprechenden Säugetieren eigentlich alles ausgedacht hat:

  • mit Fremden sprechen/neue Menschen kennenlernen
    Keine Scheu. Auch mal aktiv auf Menschen zugehen, ihnen auch einfach mal zuhören.
    Übrigens ein sehr schönes Beispiel in Sachen „zuhören“ aus Hamburg:

 

  • ach so – und auch wenn das Nr. 6 wäre: SPORT & EUCH WAS GUTES TUN
    Sport machen, durchatmen, euch selbst noch besser kennenlernen, auspowern & wieder auftanken, es euch gut gehen lassen – euch mal etwas gönnen.
    Seid gut zu euch selbst!

Beschreibe dich mit drei Worten

#Triathlon-Enthusiastin
#Polaroid-Lover
#Mary Poppins (“Go and chase your dreams, you won’t regret it. Anything can happen; if you let it.)

Und weil ich es selber so beeindruckend finde, dass man bei so viel Anstrengung immer noch ein Lächeln auf den Lippen hat, hier noch ein paar Eindrücke aus Julias sportlichen Leben.

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